4. 3. Die
Temperaturmessung
Soll der Strömungswiderstand der Lunge mit
dem Ganzkörperplethysmographen aufgenommen
werden, treten bei der Messung Störgrößen
auf, die kompensiert werden müssen. /1, 21/
Hierzu gehören
u. a. die Feuchtigkeit und die Temperatur in der Messkammer.
Zur Fehlerkorrektur benutzt der vorhandene
Messplatz SIREGNOST einen Temperatur-Feuchten-Kompensationsanalogrechner.
/21/
Diese Korrektur
soll softwaremäßig von dem angeschlossenen Computer übernommen werden. Daher muss
die Temperatur in der Kammer gemessen und nach entsprechender elektrischer
Wandlung dem Rechner zugeführt werden.
Außerdem müssen die Schaltungen in der Kammer
und die Schaltungen außerhalb, aus Sicherheitsgründen
galvanisch getrennt werden, was dem heutigen
Standard bei medizinischen Anwendungen entspricht.
/39, 40, 41/
4. 3. 1. Der
Temperatursensor
Der
Temperatursensor muss sehr präzise sein. Aus diesem Grund wurde eine
Konstantstromquelle von der Firma Analog Devices eingesetzt. Sie hat den
Vorteil, dass der temperaturabhängige Ausgangsstrom unabhängig von der
angelegten Spannung ist, solange diese in dem angegebenen Bereich liegt.
Es wurde der
Temperatursensor AD 590 eingesetzt, der eine Eingangsspannung von +4V bis +30V
benötigt und eine Linearität von 1,5°C über den Temperaturbereich von -55°C bis
+150°C aufweist. /24/
4. 3. 2. Der
Trennverstärker
Um die aus
Sicherheitsgründen notwendige galvanische Trennung zu gewährleisten, wurde der
Trennverstärker ISO 100 eingesetzt.
Bild 7: Blockschaltbild des
Trennverstärkers ISO 100
Der
Eingangskreis wird durch den negativ zurückgekoppelten Strom durch die
Fotodiode D1 stabilisiert. Er ist, wie auch der Strom durch D2, von der
Lichtstrahlung der LED abhängig. Weil die Dioden nahezu gleich sind, fließen
auch die gleichen Ströme durch die Dioden. Der Strom ID2 fließt über einen extern angeschlossen Widerstand RF und bestimmt so die Ausgangsspannung Uout.
Uout = ID2
* RF
Wird an dem
ebenfalls extern angeschlossenen Widerstand RIN eine Spannung UIN angelegt, so gilt für IIN:
IIN = UIN
/ RIN
Für die folgende
Schaltung wurde der Trennverstärker ISO 100 als nichtinvertierender unipolarer
Verstärker eingesetzt.
Bild 8: Schaltung zur
Temperaturmessung, mit einer Potentialtrennung zwischen dem Temperatursensor und
der Ausgangsspannung.
Wegen der
galvanischen Trennung muss mit zwei getrennten Spannungen gearbeitet werden.
Das Symbol der Massen unterscheidet sich deshalb in dem Schaltbild. Die
Stromquelle Tmp wird wie auch der Trennverstärker mit
einer Spannung von +15V gespeist. Die Stromquelle liefert einen Strom von 1 μA/K , welcher an
einem Widerstand von 1 kΩ eine
Spannung von 1 mV erzeugt.
Mit P7 soll
sich der Gesamtwiderstand aus P7 + R19 || R20 auf diesen Wert einstellen lassen
können. Wählt man für P7 = 100 Ω,
für R19 = 1000 Ω und für R20 = 33 kΩ, so ergibt sich für den Gesamtwiderstand
ein Widerstandbereich von Rges = ( 970,59 ... 1064,52 )
Ω . (=> Kapitel: Weiterentwicklung )
Um am Ausgang
der gesamten Schaltung die Spannung auf genau +/-5V einstellen zu können, wurde der
Widerstand RF = R21 + R22 + P8
einstellbar gemacht.
Uz = UIN *
RF / R20
Bei einem
festgesetzten Temperaturmessbereich von 0 - 70 °C ergibt sich für die Spannung
UIN = 273,15 - 343,15 mV. Wird für RF = 100 kΩ
angenommen, so gilt für Uz:
Uzmin = 273,15 mV * 100 kΩ / 33 kΩ = 828
mV
Uzmax = 343,15 mV * 100 kΩ / 33 kΩ = 1040
mV
Diese
Spannungen müssen so verstärkt und verschoben werden, dass am Ausgang des
zweiten Verstärkers eine Spannung von Uout = +/- 5V anliegt. Um dieses zu gewährleisten,
wurde ein Differenzverstärker eingesetzt, der Uz
von einer einstellbaren Referenzspannung abzieht. Die Referenzspannung Uref muss auf
Uref = ( Uzmin
+ Uzmax ) / 2 = 934 mV
einstellbar
sein. Uref wird durch einen Spannungsteiler an einer
schon vorhandenen Referenzspannungsquelle
mit 10V erzeugt. Diese Referenzspannungsquelle
wird hochohmig abgegriffen, um sie nicht
zu stark zu belasten. (=> 4.4.1.).
Wegen des
hochohmigen Spannungsteilers wurde die Spannung Uref an den nichtinvertierenden
Eingang des Differenzverstärkers angeschlossen. Die Widerstände R26 und R28
werden durch die Einstellung von P9 berücksichtigt.
Dieses führt zu
einer Spannungsumkehr am Ausgang der Schaltung, was softwaremäßig aufgefangen
werden muss.
Die
verbleibenden Spannung Udiff = +/-106,06
mV muss auf +/-5V verstärkt werden.
V
= 5 V / 106,06 mV = 47
Wählt man
gleiche Widerstände für R25 und R26, sowie für R27 und R28, so gilt für die
Verstärkung V:
V
= R27 / R25
Für den
Widerstand R25 wurde ein Wert von 5,1 kΩ
gewählt. Daraus ergibt sich für R27 ein
Wert von 240 kΩ .
V
= 240 kΩ / 5,1 kΩ =
47,059
Die noch
fehlende Verstärkung und die durch die 1%-igen Toleranzen der Widerstände hervorgerufene
Verstärkungsdifferenz, wird durch die Einstellbarkeit des Widerstandes RF
ausgeglichen.
Mit R21 = 82 kΩ, R22 = 13 kΩ
und P8 = 10 kΩ lässt sich RF auf
95 - 105 kΩ einstellen. Da Uz von
dieser Einstellung die Werte von
Uzmin1
= 273,15 mV * 105 kΩ / 33 kΩ = 869mV
Uzmax1
= 343,15 mV * 105 kΩ /
33 kΩ = 1092 mV
Uzmin2
= 273,15 mV * 95 kΩ / 33
kΩ = 786 mV
Uzmax2
= 343,15 mV * 95 kΩ / 33 kΩ = 988 mV
annehmen kann, muß auch Uref entsprechend einstellbar sein. Daraus folgt:
Uref1
= ( Uzmin1 + Uzmax1 ) / 2 = 981 mV
Uref2
= ( Uzmin2 + Uzmax2 ) / 2 = 887 mV
Dieses wird mit
R23 = 56 kΩ, R24 = 5,6 kΩ und P9 = 1 kΩ gewährleistet.
U10Vref * R24 || ( R26 + R28 )
Udiffmin =
--------------------------------------------------
( R23 + P9 + ( R24 || (
R26 + R28 )
Udiffmin = 876 mV
U10Vref * (( R24 + P9 ) || ( R26 + R28 ))
Udiffmax =
------------------------------------------------------
R23 + (( R24 + P9 ) || (
R26 + R28 ))
Udiffmax = 1030 mV
Die in dieser
Schaltung eingesetzten Dioden schützen den teuren Isolationsverstärker bei
falscher Polung der Betriebsspannungen vor Zerstörung. Eventuell mögliche
Störungen auf den Betriebsspannungen sollen die Kondensatoren und die
Induktivitäten abblocken. Sie haben bis auf C16 alle die Kapazität von 1 μF
und für alle Spulen gilt: L = 470 μH.
Der Ausgangstiefpass wurde wie bei dem Kammerdruckinterface
dimensioniert. Mit R29 = 1000 Ω und
C16 = 1000 nF ergibt sich eine Grenzfrequenz
von 159 Hz. ( siehe 7. )